Der Begriff „Kleindenkmal“ ist nicht fest und einheitlich definiert. Im Allgemeinen werden darunter ortsfeste, freistehende, kleine, von Menschenhand geschaffene Gebilde aus Stein, Metall oder Holz verstanden, die einem bestimmten Zweck dienten. Sie erinnern oft an eine Begebenheit bzw. an Personen. Sie sind oftmals Zeugnisse vom Wirtschaften und Schaffen unserer Vorfahren und sollten eine handwerkliche Bearbeitung aufweisen.
Mit annähernd einhundert Kleindenkmalen kann sich Salach sehen lassen. Als Beispiele können erwähnt werden: Quellfassungen, Brunnen, Hauswappen, Gemarkungsgrenzsteine, Ortswappen, Sühne- und Feldkreuze, Bildstöcke, Marien- und Brunnenschreine, Kriegerdenkmale und Soldatengräber, Denkmäler oder Schrifttafeln zum Gedächtnis an einen Toten, Türsturz mit Inschrift oder sonstige Gedenksteine.
Arbeitskreis Kleindenkmale - Salacher Bote 17.04.2003
Kleindenkmale in Salach
Mit dem Gedenkstein wird an Heimatdichter Josef Staudenmaier (1891 - 1962) erinnert. Er war von 1926 bis 1954 Vertrauensmann der Ortsgruppe Salach des Schwäbischen Albvereins. Leider ist er meist nur als Heimatdichter für seine Gedichte in schwäbischer Mundart mit dem Buchtitel „Mei Schwobahoimet“ bekannt, obwohl er als Fotograf mit seinen Bildern bis Mitte der 30er-Jahre genauso wie als Chronist unvergessliche Beiträge zur Heimatgeschichte geleistet hat. Seine Gedichte verbreiten Frohsinn und Humor und wecken Verständnis für die schwäbische Art.
Der Gedenkstein in der mit herrlichen Rosen besetzten Grünanlage ziert das schmucke Feuerwehrgerätehaus in Bärenbach. Er geht auf eine Initiative von Robert Ita zurück. Er hatte auch die Herstellung der Tafel bei der Firma Strassacker, Süßen sowie die Einweihungsfeier am 20. März 1994 organisiert. Der Standortvorschlag kam übrigens von Karl Blessing aus Bärenbach mit der Begründung: „Dieser Platz liegt sehr schön am alten Wanderweg von Salach auf den Rechberg“.
Der Gedichtband „Mei Schwobahoimet“ wurde in der 2. erweiterten Auflage von Herrn Wilhelm Wacker aus Salach im Oktober 1970 herausgegeben. Er lag nämlich 1941 als Soldat im Lazarett, welchem wie vielen anderen Soldaten die 1. Auflage der Gedichte ins Lager nachgesandt worden war. Herr Wilhelm Wacker hebt im Vorwort zum Gedichtband die kernige Sprache und den urwüchsigen, echt schwäbischen Humor von Josef Staudenmaier heraus, der in seiner Knitzheit aus jeder Zeile herauszulesen ist. Gerade deshalb hielt er es für wert, „Mei Schwobahoimet“ neu herauszugeben und der Nachwelt zu erhalten.
Quelle: Salacher Bote 12.06.2003
Der Taufname Friedrich August Schott ist vielen fremd, als Benediktinermönch Pater Anselm Schott ist er jedoch nicht nur allen katholischen Christen sehr wohl bekannt. Er hat das Volksmeßbuch, den „Schott“ herausgegeben. Im Jahre 1884 ist im Herder-Verlag in Freiburg das erste Schott-Meßbuch erschienen. Das Meßbuch ist zu einem unentbehrlichen Gebetbuch für die deutschen katholischen Christen geworden. Es hat wesentlich zur Erneuerung des liturgischen Verständnisses in der Kirche beigetragen.
Als 3. Kind des Gutspächters Eduard Saladin Schott wurde Friedrich August Schott am 5. September 1843 in Staufeneck geboren und am 6. September 1843 dort getauft. Pater Anselm Schott studierte zunächst Theologie in Tübingen. Am 10. August 1867 empfing er die Priesterweihe und feierte seine Primiz (1. heiliges Meßopfer) in der St. Margarethenkirche in Salach, der heutigen evangelischen Kirche. Anschließend war er Vikar in Biberach. Im Herbst 1868 trat er in das Benediktinerkloster in Beuron ein. Es begann für ihn eine Zeit ernster, wissenschaftlicher Tätigkeit. Im Kulturkampf wurde Beuron als Kloster im Jahre 1875 aufgehoben. Pater Anselm Schott wurde in verschiedene ausländische Niederlassungen des Benediktinerordens versetzt, um schließlich im Jahre 1892 in die berühmte Abteil Maria Laach, am Laacher See in der Eifel, überzusiedeln. Dort ist er am 23. April 1896 gestorben.
Pfarrer Alois Dangelmaier aus Krummwälden hat als Pensionär die Bedeutung Schotts in einem Buch zum 75. Todesjahrtag am 23. April 1971 gewürdigt. Er war auch um die Anbringung einer Gedenktafel am Geburtshaus in Staufeneck bemüht.
Quelle: Salacher Bote 18.06.2003
In der Friedhofmauer der Kapelle in Bärenbach wurde die Urne des Dichters und Schriftstellers Prof. Dr. Josef Mühlberger (3. April 1903 bis 2. Juli 1985) beigesetzt. Die Künstlergilde Esslingen, in der Josef Mühlberger lange Zeit als Vorsitzender tätig war, hatte sich um die Erfüllung dieses letzten Wunsches des Verstorbenen bemüht.
In Trautenau in Böhmen geboren und nach 1945 vertrieben, zog es Josef Mühlberger 1955 nach Eislingen. Sein Sinn für Geschichte und die Nähe des Hohenstaufens waren der Anreiz, sich in eine Studie über die Staufer und ihre Zeit zu vertiefen. Seine Forschungen waren so weitreichend, dass er heute mit zu den bedeutendsten Stauferforschern zählt. Er erhielt unter anderem den Albert-Stifter-Preis, den Eichendorff-Preis sowie den Andreas-Gryphius-Preis. Eine weitere Anerkennung wurde ihm zuteil, als er vom Kultusministerium des Landes Baden-Württemberg den Titel „Professor“ verliehen bekam.
Josef Mühlberger, der viele Jahre in Eislingen und Umgebung gewirkt hat, stand die Kapelle in Bärenbach besonders nahe. Die Grabplatte wurde von dem ebenfalls aus dem Sudetenland stammenden und in Stuttgart lebenden Künstler Herbert Gebauer als Bronzerelief geschaffen. Das Relief trägt das Profil des Dichters, die aus seinem Gedicht „Erkennungsmarke“ stammende Verszeile „Wär doch das Leben schon nicht erst der Tod versöhnlich“ sowie den Namen und die Lebensdaten.
Die Beisetzung in der Friedhofmauer war in Verbindung mit einer ohnehin erforderlichen Reparatur derselben möglich geworden. Zur Finanzierung leisteten neben den Nachkommen die Esslinger Zeitung, die Künstlergilde Esslingen und der Landkreis Göppingen nach den Richtlinien zur Förderung von Maßnahmen der Denkmalpflege einen Zuschuss. Ferner wurden an die Katholische Kirchengemeinde Salach Spenden zur Unterhaltung der Friedhofmauer geleistet. Zuvor musste jedoch noch eine weitere Hürde genommen werden: Es gab nämlich eine Abstimmung der Bärenbacher Einwohner zur Genehmigung der Bestattung eines „Auswärtigen“ im Friedhof Bärenbach. Diese fand im Wohnhaus der Familie Nägele in Bärenbach statt und endete mit einem klaren Votum für das „besondere persönliche Interesse und die Anerkennung der Verdienste“ des Verstorbenen.
Quelle Salacher Bote 26.06.2003
Bald nach der Jahrhundertwende zwang der zu eng gewordene Schulraum zu einem Neubau. In den Jahren 1908 und 1909 gebaut, konnte das Gebäude am 23. August 1909 eingeweiht werden. Nach dem in Salach gebürtigen und als Verfasser des Schottmeßbuches bekannten Pater Anselm Schott erhielt die Schule allerdings erst im Jahre 1957 den Namen „Schottschule“. Seit 1991 befindet sich darin das Rathaus.
Der überdachte Wandelgang am Eingang verbindet heute noch das Hauptgebäude mit dem ursprünglichen Turnpavillon und späteren Milchhäusle. Seit dem Rückbau dieses Nebengebäudes auf seine ursprüngliche Größe wurde darin das Trauzimmer der Gemeinde eingerichtet, welches auch für kleinere Besprechungen genutzt wird.
Heute noch vorhanden befinden sich an der Außenwand über dem Hauseingang Reliefs, welche „Barbarossa zu Pferd“ und „Die sieben Schwaben“ darstellen. Der aufmerksame Beobachter findet jedoch noch mehr Märchenbilder als „Kleindenkmale“ an der Fassade. Wunderschön in Sandstein gearbeitet und kaum zu übersehen: „Hänsel und Gretel“ mit Blick zur „Hexe“ – darunter der Hinweis auf das Baujahr und den Architekten. Und wer sich die kleine Mühe macht und auch noch um die Ecke schaut, findet nochmals zwei Märchenbilder, nämlich zweifelsfrei „Rotkäppchen“ und "Der kleine Däumling".
Links und rechts vom Eingang befanden sich noch zwei Wappen, welche allerdings im Zuge von baulichen Veränderungen nicht erhalten wurden. Am zweiten Wandelgang auf der Nordseite des Gebäudes waren wohl entsprechend dem Schulzweck zusätzlich Tierbilder angebracht. Auch diese sind heute nicht mehr vorhanden.
Quelle: Salacher Bote 10.07.2003
Der Bau der neuen Schule (heutoges Rathaus) war bereits weit vorangeschritten, als der Gemeinderat am 20. April 1909 beschloss, nach der Zeichnung von Architekt Hohlbauch für das neue Schulhaus einen Trunkbrunnen zu erstellen. Der ursprüngliche Standort des sogenannten „Trinkspringbrunnen mit neuester Konstruktion“ befand sich auf der Terrasse beim Turnpavillon der Schottschule. Nachdem viele Salacherinnen und Salacher die damalige Schottschule besuchtt haben, hängen an diesem Gebäude und sicher auch am Brunnen viele persönliche Erinnerungen. Dazu gehört auch der Spruch über dem Trinkspringbrunnen, den viele immer noch auswendig können:
DER BESTE WEIN FÜR KINDER
DER WEISSE IST'S FÜRWAHR
DER AUS DER FELSENQUELLE
SO LUSTIG FLIESST UND KLAR
Interessant sind die bautechnischen Details und die dazu gehörigen hygienischen Aspekte (Überlegungen aus dem Jahre 1908/9): Am Rande der Brunnenschale sitzen innen acht Messingröhrchen, aus denen je ein dünner Wasserstrahl 10 – 20 Zentimeter hoch senkrecht emporsteigt. Diese Ausflussröhrchen sind so angebracht, daß sie mit dem Mund nicht berührt werden können und somit eine Krankheitsübertragung ausgeschlossen ist.
Quelle: Salacher Bote 17.07.2003
Der Schriftzug "Rathaus" mit dem Salacher Wappenlöwen befand sich früher an der alten Rathausmauer an der Hauptstraße (heute Seniorenwohnanlage Hauptstraße 74). Nach dem Abbruch des alten Rathauses im Jahr 1991 wurde er zunächst auf dem Bauhof eingelagert und geriet für mehr als 10 Jahre fast in Vergessenheit. Dann wurde der Schriftzug wieder „aus der Versenkung geholt, entstaubt und aufgemöbelt“ und an einer neuen Granit-Mauerscheibe an der Wilhelmstraße wieder aufgestellt. Heute zieren sowohl der Löwe als auch der Schriftzug den Rathausplatz und weisen den Ortsunkundigen den richtigen Weg.
Quelle: Salacher Bote 17.07.2003
Ein Sühnekreuz (auch Mordkreuz) wurde im Mittelalter zur Sühne für einen Mord oder Totschlag aufgestellt. Ihre Aufstellung war meist eine Auflage an den Schuldigen. Durch das Kreuz sollte an die verstorbene Person erinnert und vorrübergehende Personen zum Gebet angehalten werden. (Quelle: Wikipedia)
Vornehmlich dank der Arbeit von Realschul-Konrektor i.R. Eugen Wiedenmann war der Landkreis Göppingen hinsichtlich des Bestands an Steinkreuzen bereits 1978 einer der am besten erforschten Kreise. Von ihm stammt auch die größere Veröffentlichung „Sühnekreuze im Kreis Göppingen“, die im Jahr 1978 im Auftrag des Landkreises von Kreisarchivar Walter Ziegler veröffentlicht wurde.
Landrat Dr. Paul Goes umschrieb in seinem Geleitwort vom Dezember 1977 die Situation wie folgt: „Sühnekreuze sind nicht nur kleine Kunstwerke, sondern auch Zeugnisse des einstigen Rechtsgeschehens. Ihrer Erfassung, Erhaltung und Sicherung kommt deshalb eine weitere, gewichtige Bedeutung zu. Der Autor konnte im Landkreis Göppingen noch 14 originale Sühnekreuze und 30 einstige Standorte ermitteln. Mehr als zwei Drittel des festgestellten Bestands sind danach allein in unserem Jahrhundert verlorengegangen. Man schätzt, daß sich im deutschsprachigen Raum etwa 5 000 dieser Steinkreuze, davon etwa 800 in Baden-Württemberg, erhalten haben. Im Vergleich dazu nimmt sich die Zahl von 14 erhaltenen Exemplaren im Landreis recht bescheiden aus. Umso mehr ist es Verpflichtung, diese zu bewahren und zu erhalten.“
Dass die meisten der älteren Steinkreuze ursprünglich die Funktion von Sühnekreuzen hatten, kann im Kreis Göppingen durch fünf Sühneverträge exemplarisch belegt werden; die Verträge befinden sich im Stadtarchiv Göppingen: drei von 1496 und je einer von 1498 und 1499. Eugen Wiedenmann hat diese Urkunden untersucht und im Wortlaut wiedergegeben. Er betont dabei, dass die zufällig noch vorhandenen „Totschlagsbriefe“ aus dem kurzen Zeitraum von 1496 bis 1499 auf eine ingesamt hohe Anzahl solcher Vorgänge im 15. Jahrhundert schließen lassen. Wiedenmann folgert weiter, dass solche Vergleichsabschlüsse damals üblich waren und dass daraus wiederum die große Zahl von Sühnekreuzen resultiere. Alle fünf Göppinger Verträge enthalten nämlich die Verpflichtung, dass ein steinernes Kreuz gesetzt werden muss.
An der Mauer der Mechanischen Weberei Neuburger an der Wilhelmstraße befand sich ein altes Sühne- oder Bußkreuz. Hinweise auf den Ermordeten oder Namen wurden nicht eingetragen. Im Zuge von Baumaßnahmen der Gemeinde wurde die Mauer nach Sicherung des Kreuzes abgebrochen, das Kreuz fachmännisch und sinnvoll instandgesetzt und an einem öffentlichen Platz in der unmittelbaren Nähe, nämlich dem Marktplatz wieder aufgestellt. Es besteht nicht aus Sandstein, sondern aus Tuffstein. Die alte Schauseite war mit Mörtel glatt verputzt. Das Kreuz stellt das einzige Stück im Kreis Göppingen dar, dessen Arme sich nach außen deutlich verbreitern und so der Form des „Eisernen Kreuzes“ nähern. Der Schaft fehlt zu zwei Dritteln, die Kreuzform ist aber gut erhalten.
Quelle: Salacher Bote 24.07.2003
Am 01. und 02. Juni 1958 wurden der Marktplatz mit dem neuen "Bürgerbrunnen" von Bürgermeister Udo Weiss der Öffentlichkeit übergeben. Damit wurde ein weiterer Bauabschnitt der Sanierung „Wohn- und Geschäftszentrum Ortsmitte“ fertiggestellt. Zur Erinnerung an das Element Wasser (Der Werkkanal lief früher offen durch die heutige Ortsmitte) und den ehemals ländlichen Bereich wurde unter künstlerischer Beratung von Herrn Karl Arthur Kittinger, Lotenberg ein „Bürgerbrunnen“ in der Mitte des Marktplatzes geschaffen. Bei der Gestaltung des Brunnens hat der Gedanke Pate gestanden, die Bürgerinnen und Bürger von Salach in den Vordergrund zu stellen und ihnen einen zeitgeschichtlichen Platz einzuräumen. Der Brunnen in Form eines mächtigen, knorrigen und verwachsenen Stammes soll die in Jahrhunderten gewachsene Gemeinde symbolisieren. Die Bürger sind mit sieben ringförmig angeordneten Köpfen (zu denen allerdings keine Salacher Einwohner Modell gestanden haben) aus Bronzeguss dargestellt. Der Abschluss nach oben versinnbildlicht das gemeindliche Dach Salach, unter dem sich alle Bürger geborgen fühlen sollen. Am Rande des Beckens, in Form einer flachen Granitschale, in die das Wasser vom Brunnen fließt, ist eine Gänsegruppe angeordnet. Der Bürgermeister gab dem Wunsche Ausdruck, dass sich „auf diesem Platz ein reges Leben entwickelt, dass sich hier jung und alt begegnen und sich hier alle wohlfühlen“.
Quelle: Salacher Bote 31.07.2003
Bei durchwachsenem Festwetter konnte Bürgermeister Bernhard Ilg am Samstag, 8. Juni 1991 eine große Bevölkerungszahl zur Einweihung der Kirchstraße begrüßen. Mit dieser Einweihung wurde die erste größere Maßnahme innerhalb der Sanierung „Alter Ortskern“ zum Abschluss gebracht. Aus Sicherheitsgründen galt es dabei, die Stützmauer vor der
Evangelischen Kirche zu erneuern. Nach einem kurzen Rückblick auf Planung und Durchführung der umfangreichen Maßnahme wurde auf das Wohl von Straße und Gemeinde angestoßen.
Das Ergebnis des Ausbaus der heute in die „untere“ und „obere“ eingeteilten Kirchstraße ist ein wiedererlebbarer Teil historischer Bausubstanz innerhalb unserer Gemeinde Salach. Die Öffnung und Renaturierung des alten Dorfbaches war ein Versuch, etwas Leben in einen straßenorientierten Raum zu bringen. Begrünung, Spielpunkte für Kleinkinder, ein Bildstock und eine Skulptur sorgen für eine Atmosphäre, die Freude vermittelt.
Mit einer beispielgebenden Initiative beteiligten sich die bauausführenden Firmen (Fa. Kuthe GmbH, Straßen- und Pflasterarbeiten, Salach – Fa. Konrad Kurz, Hoch- und Tiefbau, Salach – Dr. Wolf-Dieter Lang, Prüfingenieur für Baustatik, Göppingen) an der Gestaltung der Kirchstraße. Anstelle von Werbemaßnahmen spendeten sie eine Bronze-Skulptur. Diese zeigt einen Jungen beim Spiel mit Seifenblasen. Sie ist lebensgroß und wurde von der Fa. Strassacker in Süßen gegossen. Geschaffen hat diese schöne Bronzefigur Richard Kessler, Bildhauer aus Süßen. Er sagt über sein Kunstwerk: „Unbeschwert, etwas verträumt, sitzt er da, schaut den davonfliegenden Kugeln nach bis diese platzen. Raumausgreifend nimmt er Besitz von seiner kleinen Welt, ganz in das bunte Spiel versunken. Trotz der Bewegung strahlt die Figur Ruhe aus.“ (Ein Foto der Figur ist im Banner dieser Seite zu sehen)
Quelle: Salacher Bote 14.08.2003
Eine "Knagge" ist ein Bauteil im historischen Holzfachwerk, das zur besseren Lastverteilung dient. Auf Grund ihrer hervorstehenden Position an der Fassade bieten sich Knaggen besonder gut für Verzierungen, bildliche Darstellungen oder als Träger für Jahreszahlen an.
Von einer Knagge am Hauseingang des Gebäudes Obere Kirchstraße 3 erfahren wir das Baujahr 1548. Das Gebäude wurde vermutlich als Pfarrhaus errichtet. Dies ist der Beginn einer sehr wechselvollen Geschichte. Bereits um 1603 erfolgten erste bauliche Veränderungen. Mit Einführung der Reformation wurde im Gebäude eine Schule eingerichtet, die mit kurzen Unterbrechungen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts mit zwei Klassenzimmern darin auskam. Interessant sind für die Ortsgeschichte Nachrichten über eine katholische und eine evangelische Schule, die in je einem Klassenzimmer untergebracht waren. Um 1700 erfolgte die Barockisierung des Hauses, als es neben der schulischen Nutzung zugleich als Pfarrhaus diente. Im frühen 19. Jahrhundert war im ersten Obergeschoss zudem das Dienstzimmer des Schultheißen (Bürgermeister) eingerichtet. Das verdeutlicht: In diesem Haus waren schon alle wichtigen Funktionen einer Gemeinde untergebracht.
Sieht man das ehemalige Parrhaus und die benachbarte ehemalige Zehntscheuer im heutigen Erscheinungsbild, so kann man kaum mehr ermessen, dass es einmal fraglich war, ob ein Umbau sich überhaupt noch lohnt, ob hier wertvolle Bausubstanz verborgen ist oder nicht. Das Alte Pfarrhaus in Salach und die umgenutzte Zehntscheuer zeigen mit ihren neuen Nutzungen sehr anschaulich und beispielhaft, dass es mit entsprechender Einstellung und Einfühlung sehr wohl möglich ist, ein Gebäude ablesbar und nachvollziehbar in seiner geschichtlich gewachsenen Substanz zu erhalten und zu tradieren. Im Jahre 1988 erhielten Rose und Alois Weber den Peter Haag-Preis des Schwäbischen Heimatbundes für den denkmalpflegerisch beispielhaft gestalteten Bau Obere Kirchstraße 3.
Quelle: Salacher Bote 07.08.2003
In der oberen Kirchstraße befindet sich auch ein „Bildstöckle“. Dieses musste einige Jahre zuvor an der Wilhelmstraße in der Nähe des oberen Bahnüberganges den Verkehrsanlagen weichen. Der alte Sandsteinbildstock war in einem so schlechten Zustand, daß eine Reparatur nicht mehr möglich war. Rolf Hofele, Steinbildhauer-Meister aus Salach, hat den Bildstock deshalb originalgetreu wieder nachgebaut. Am Zugang zu den Kirchen und dem Friedhof hat das Bildstöckle nun einen schönen und in die Umgebung eingepassten Standort gefunden.
Quelle: Salacher Bote 07.08.2003
Im Laufe des 19. Jahrhunderts bewirkte die Industrialisierung eine zunehmende Abwanderung der ländlichen Bevölkerung in die rasch anwachsenden Städte und Gemeinden unseres Landreises. Diese Entwicklung führte zu einer bis dahin nie gekannten Zusammenballung von Menschen auf engem Raum und verursachte einen stetig steigenden Wohnraumbedarf. Auch in unserer Heimatgemeinde Salach brachte diese Entwicklung eine Steigerung der Bevölkerung. Hatte man im Jahr 1760 nur 300 Seelen zu verzeichnen, 100 Jahre später (1860) hatte sich diese Zahl mehr als verdoppelt. Anfang des 19. Jahrhunderts zählte man bereits 2.500 Einwohner.
Im Jahr 1909 wurde in Stuttgart der „Verband württembergischer Baugenossenschaften“ gegründet. Bereits zwei Jahre später wurde auch in Salach eine gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft, der Bau- und Sparverein Salach eG gegründet. Schon vor dem 1. Weltkrieg setzte verstärkt der Eigenheimbau ein. Dies zeigt eindrucksvoll, dass die ansässigen Betriebe Schachenmayr, Neuburger und die Papierfabrik Salach unterstützt durch die Gemeindeverwaltung, eine besondere soziale Aufgabe erkannt haben, ihrer Arbeiterbevölkerung, die zum Wohnungsbau aus eigener Kraft zu schwach war, bei der Lösung der Wohnungsprobleme zu helfen. Die Fabrikanten Conrad Bareiss, Emil Neuburger und der Fabrikdirektor Oskar Moritz schritten zusammen mit dem damaligen Schultheiß Kaisser zur Tat. Am 20. April 1911 wurde der Bau- und Sparverein gegründet und eine erste Generalversammlung im Gasthaus zur Traube abgehalten, an der bereits 15 Genossen teilnahmen.
Bereits im Jahr 1911 wurden die Genehmigungen zum Bau der ersten Häuser gegeben. Vor dem 1. Weltkrieg entstanden die Häuser Pfarrstraße 3 u. 5, Goethestraße 3 und 5 sowie Wilhelmstraße 19. Es folgten die Wohngebäude Pfarrstraße 2 und Goethestraße 6. Zu Beginn der 30er-Jahre spürte auch der Bau- und Sparverein die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise, in deren Verlauf sich die allgemeine Wirtschaftslage zusehends verschlechterte. 1930/31 wurde jeweils nur eine Wohneinheit in der Otto- und Frühlingstraße gebaut. Danach folgte die Schachenmayr-Siedlung.
Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges kam die Bautätigkeit vollständig zum Erliegen. Danach galt es, einen Teil der 11 Millionen Flüchtlinge und Vertriebenen aus den Ostgebieten aufzunehmen und mit Wohnraum zu versorgen. Die Bevölkerungszahl hatte sich von 3.600 im Jahre 1939 auf 4.800 Mitbürger im Jahr 1946 erhöht und sollte sich bis zum Jahr 1954 auf rund 5.700 weiter steigern. Nach dem zwangsweisen Stillstand im Wohnungsbau stand der Bau- und Sparverein vor einem Neubeginn.
In der Lippstraße 2 – 6 und Uferstraße 24 – 30 entstanden 46 Mietwohnungen. Weitere 8 Mietwohnungen folgten in den 60er-Jahren in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Salach mit den Gebäuden Hauptstraße 141/143, das sogenannte „braune Haus“ sowie mit dem „weißen Haus“ Brahmsstraße 12/14, ferner wurden fünf Bungalows in Teppichbauweise in der Brucknerstraße erstellt. Die Gedenktafel aus dem Jubiläumsjahr 1986 befindet sich am Hauseingang des Büros an der Uferstraße 24.
Quelle: Salacher Bote 28.08.2003
Heiligste der Himmelsgaben:
Vaterland und Heimat haben
und als Herr am eignen Herde
Diener sein der deutschen Erde.
Möge allen, die hier wohnen,
Gott ein gutes Leben lohnen!
Dieser Spruch ziert einen Gedenkstein, welcher an die Einweihung der „Bareiß-Garten-Siedlung“, der heutigen „Schachenmayr-Siedlung“ am 7. August 1937 erinnert. Der ursprüngliche Name „Staufenblick“ wurde in Anerkennung der Initiative und besonderen Hilfe beim Bau der Siedlung durch Conrad Bareiss bzw. der Firma Schachenmayr in „Schachenmayr-Siedlung“ umbenannt.
Conrad Bareiss, der 1923 den Vorsitz im Vorstand des Bau- und Sparvereins Salach an Oskar Moritz abgegeben hatte und zum Ehrenvorsitzenden gewählt wurde, brachte im Jahr 1935 die Initiative zum Bau einer großzügigen Siedlung ein. Die Beschäftigtenzahl von Schachenmayr hatte sich innerhalb von 10 Jahren verdoppelt und betrug 2 500 Mitarbeiter. Die Einwohnerzahl von Salach lag zu dieser Zeit bei 3.500 Mitbürgern. Die steigende Zahl von Einwohnern war also nicht nur durch den natürlichen Bevölkerungszuwachs hervorgerufen, sondern hauptsächlich auch durch den Zuzug fremder Arbeiter und Angestellter. Dies führte zu einer großen Wohnungsnot. Der Gedanke, eine Siedlung zu erstellen, entsprang also einem dringenden Bedürfnis.
Der Bau- und Sparverein kam dem Wunsch von Conrad Bareiss gerne nach. Nach verschiedenen Überlegungen wurde der Platz im Gewann Schelmenäcker an der Straße nach Krummwälden ausgewählt, obwohl er nach damaligen Überlegungen „zu weit vom Betrieb entfernt war“. Das gekaufte Grundstück war 246 a groß und sollte 30 – 35 Häuser aufnehmen. Der Entwurf der Siedlungshäuser stammte von dem mit Conrad Bareiss befreundeten Stuttgarter Regierungsbaumeister Schlösser.
Die örtliche Bauleitung lag in den Händen der Salacher Architekten Franz Goll und Gebhard Hagenmeyer. Bereits im Jahre 1936 wurden die meisten der zunächst gebauten 23 Häuser bezogen und am 7. August 1937 der Abschluss dieser mustergültigen, freundlichen Wohnkolonie festlich begangen.
Finanziert wurde das Projekt zu 50 % von der Kreissparkasse Göppingen, zu 20 % von der Firma Schachenmayr, der Gemeinde Salach, dem Bau- und Sparverein Salach, zu 20 % durch Eigenkapital der Siedler und zu 10 % durch Arbeitgeberanteile. Die Endkosten für die drei Wohntypen lagen zwischen 12.000 und 15.000 Reichsmark einschließlich einem größeren Grundstück und einem Anbau für Gartengeräte. Das Dachgeschoß war als Einliegerwohnung ausgebaut und jedes Haus verfügte über ein Bad, was in der damaligen Zeit noch nicht allgemein üblich war. Noch heute ist die Siedlung, welche in späteren Jahren um 11 Häuser erweitert wurde, ein Schmuckstück der Gemeinde.
Quelle: Salacher Bote 21.08.2003
Die Entwicklung der heutigen Kindergärten in Salach begann am 5. November 1886: In aller Stille wurde nämlich die Eröffnung einer Kleinkinderschule vorgenommen. Im damaligen Schulhaus (Ostflügel des früheren Rathauses Hauptstraße 74) übernahm die früh verwitwete Frau Anna Ziehler die Leitung für jährlich 400,-- Mark. Die bürgerlichen Collegien, Gemeinderat und Bürgerausschuß berieten vorher am 2. Oktober 1886 und legten unter anderem fest: 1. In die Kleinkinderschule darf jeder Ortseinwohner seine Kinder im Alter von 3 – 7 Jahren senden 2. Als sogenanntes Schulgeld wird von den Eltern monatlich an die Kleinkinderlehrerin bezahlt: für 1 Kind – 10 Pfg., für 2 Kinder –15 Pfg., für 3 Kinder 20 Pfg. und für 4 Kinder 25 Pfg. und 3. Die Kosten dieser Anstalt sollten alljährlich zunächst von freiwilligen Beiträgen bestritten werden, wenn diese nicht ausreichen, übernimmt die Ortsgemeinde das jährliche Defizit.
Es ging damals im „Schüle“ sehr einfach zu: Die Kinder saßen an langen Tischen auf Bänken, sogar ohne Lehne, und ihr fast einziges Spielzeug war eine Schiefertafel mit dem dazugehörigen Griffel gewesen. Man lernte Verse auswendig und spielte die üblichen Spiele. Im Sommer spielte man draußen auf dem Platz beim Rathaus. Aber im Winter wurde es eng und wen wundert es, wenn dann im Jahre 1901 zu lesen war, daß der Gemeinderat beschloß, für die Kleinkinderschule wegen großer Kinderzahl (100 Kinder) über den Winter eine Aushilfsperson einzustellen.
Neben der großen Kinderzahl kam im Laufe des 1. Weltkrieges noch die große Raumnot dazu. Ab 1. Mai 1916 wurde die seitherige Kleinkinderschule für die 6. Schulklasse (Mädchen) benutzt und man verlegte die Kleinkinderschule in die Turnhalle. Im gleichen Jahr, im Dezember 1916, kam die nächste Verlegung der Kleinkinderschule in das Untergeschoß der neuen Schule (Schottschule). Die ständige Raumnot führte dann im November 1919 schließlich das Ende der Kleinkinderschule herbei. Wegen Mangels eines Schullokals stellte man den „Schulbetrieb“ ein.
Diese Situation dauerte bis Ende 1927. Am Sonntag, den 18. Dezember 1927 konnte die Gemeinde dann einen rechten Festtag erleben. Es wurde die neuerbaute Kinderschule eingeweiht und als Stiftung von Frau Kommerzienrat Hattie Bareiss und Herrn Conrad Bareiss zum Andenken an den vor vier Jahren verstorbenen Herrn Kommerzienrat Otto Bareiss übergeben.
In der Göppinger Zeitung vom 19. Dezember 1927 wurde berichtet: „... Hierauf übergab Herr Conrad Bareiss die Schenkungsurkunde Herrn Schultheiß Hagel, als den Vertreter der Gemeinde. Sichtlich gerührt nahm dieser die Stiftung an und versprach, diese getreu dem Willen der Stifter zu verwalten und in Ehren zu halten. ... Im Anschluß an die Dankesworte überreichte der Redner Herrn Conrad Bareiss den Ehrenbürgerbrief der Gemeinde Salach mit der Ernennung zum Ehrenbürger. ...Im oberen Stock sind die Wohnungen der Kinderschwestern eingebaut. Freundliche helle Zimmer auch hier. Im unteren Geschoß befindet sich die Badeeinrichtung, Brause, Fuß- und Wannenbad, die Abortanlage und die Dampfheizung. ... Die Gemeinde Salach kann stolz auf dieses Geschenk sein, denn es dürfte in Württemberg keine zweite Gemeinde von der Größe Salachs geben, die ein solches Heim ihr eigen nennen darf. Den Abschluß der Feier bildete ein gemeinsames Essen der geladenen Gäste im Kasino, bei dem in Toasten und Reden des Stifters und seiner Familie gedacht wurde.“
Die Gedenktafel, eine mit 4 Metallnägeln an den Ecken befestigte Marmorplatte befindet sich im Windfang am Haupteingang des zwischenzeitlich umgebauten und renovierten Kindergarten „Hattie-Bareiss“, Lange Straße 8. Sie bewahrt mit der Inschrift „Kommt, lasst uns den Kindern leben!“ das Andenken an die Stifter.
Quelle: Salacher Bote 04.09.2003
Salach erlebte eine beeindruckende Feier zum Tag der Deutschen Einheit im Jahr 1990 mit dem Ziel, dies immer wieder in geeigneter Form fortzusetzen. Am Vormittag des 3. Oktober 1990 fand in Salach zum Tag der Deutschen Einheit eine von der Bevölkerung sehr gut besuchte Feierstunde statt. Sie begann mit einem ökumenischen Gottesdienst im Musiksaal mit Foyer der Staufeneckschule. Anschließend wurde im Beisein von rund 500 Schülerinnen und Schülern und etlichen Salacher Bürgerinnen und Bürgern im Hof der Staufeneckschule eine junge Eiche gepflanzt.
Ein Jahr später, am 2. Oktober 1991, wurde neben der Eiche ein Gedenkstein gesetzt. Im Laufe des Jahres 1991 war es nämlich der JUSO-AG, Salach auf Vermittlung von Herrn Karl Oelkuch gelungen, ein kleines Stück der Berliner Mauer zu bekommen – mit der Unterschrift des regierenden Bürgermeisters Walter Momper. Die Gemeinde besorgte den Gedenkstein, der vom Steinmetz Hofele, Salach gestaltet wurde.
Rektor Josef Schleicher erinnerte in einer kurzen Ansprache an die leidvolle Geschichte der deutschen Teilung. Anschließend überbrachte der Stv. Bürgermeister Eugen-Josef Burkhardtsmaier die Grüße der Gemeinde. Als Vertreterin der JUSO-AG, Salach sprach Frau Helena Walz. Zum Abschluss der Übergabe des Gedenksteins wurde dann im Schulhof von Schülern und Lehrern gemeinsam die Nationalhymne angestimmt.
Der Gedenkstein soll jeden Einzelnen immer wieder daran erinnern, dass es sich lohnt, für die Freiheit und Menschenwürde einzutreten.
Leider wurde im Laufe der Jahre mehrfach versucht, das Glas des Gedenksteines gewaltsam zu zerstören, wohl mit der Absicht, das Stück Berliner Mauer zu entwenden. Es ist bedauerlich, wenn nicht einmal derartige Kleindenkmale vor mutwilliger Zerstörung sicher sind.
Quelle: Salacher Bote 02.10.2003
Die Katholische Jugend Salach besteht seit 1945 und wird seither von vielerlei Gruppen bedacht, zwischenzeitlich darunter auch die Katholische Junge Gemeinde seit 1979. Am Anfang war trotz der Not nach dem Kriege – oder vielleicht gerade wegen der Not - immer wieder ein sehr rühriges Gemeindeleben festzustellen. Im Oktober 1948 wurde ein Bildstöckchen erstellt, 1950 das Marienheim von der Jugend und für die Jugend gebaut, später wurde bei Staufeneck oben ein Jugendkreuz errichtet.
Dieses Jugendkreuz war nach einem Blitzschlag im Laufe der Jahre langsam verfallen. Außerdem wurde dessen Standort immer mehr von Büschen und Sträuchern umwuchert. Ein Teil des alten Jugendkreuzes (Sockel und senkrechter Kreuzteil) sind aber heute noch am alten Standort vorhanden.
Die Katholische Junge Gemeinde in Salach bestand im Jahr 1985 aus mehr als 250 Mitgliedern. Aus Anlass des 40-jährigen Bestehens der Katholischen Jugend Salach wurde daher im Juli 1985 eine Sommerfestwoche mit Jugendkreuzweihe veranstaltet. Das neue Jugendkreuz – die Jugendlichen haben es selbst gezimmert – ist jetzt hinter dem Wasserreservoir im Gewand Marderhalde für jeden erreichbar und über große Entfernungen gut zu sehen. Umgekehrt hat man vom neuen Jugendkreuz auch einen wunderbaren Ausblick über die Heimatgemeinde Salach und das Filstal.
Am Kreuzfuß ist eine Gedenktafel angebracht: „Errichtet von der Katholischen Jungen Gemeinde – Am 16. Juli 1985“.
Quelle: Salacher Bote 09.10.2003
Im Gewand Marderhalde, östlich des Wasserhochbehälters Pfaffhalde am Waldrand, steht etwas versteckt, ein Bildstöckle. Die Metternicher Seelsorgehelferinnen hatten sich immer in Salach bei Erna Ried, seinerzeitige Seelsorgehelferin getroffen, was den Anlass dafür gab, das Bildstöckle in Salach zu krönen. Der Begriff „Metternicher Seelsorgehelferinnen“ kommt vom Studium her, nachdem viele von dort stammten. Heute handelt es sich um die Schönstattgemeinschaft der Frauen im pastoralen Dienst. Das Bildstöckle wurde auf Veranlassung von Maria Öhler (später Schwester Gertraude) errichtet. Sie war zuständig für die Mädchenjugend, Abteilung Filstal. Bei einer schlichten Krönungsfeier hielt Pfarrer Karl Leicht am 27. September 1959 die Ansprache.
Im Jahre 1971 fand ein erneutes Treffen in Salach statt, um die Krönung zu erneuern. Leider wurde das Bildstöckle im Jahr 1982 geschändet. Die Krone wurde gefunden und vom Finder Herrn Pfarrer Miehle übergeben. In der folgenden Zeit wanderte die Krone von einer Seelsorgerin zur anderen. Bei den Treffen war sie meistens dabei. Wiederholt machte sich der Kreis der Seelsorgerinnen Gedanken, was mit der Krone geschehen sollte – ob man das Bildnis in Salach wieder krönen sollte oder ein anderes. Im Laufe der Zeit entschlossen sich die Verantwortlichen, ein neues Bildnis zu kaufen und die Gottesmutter erneut zu krönen – und zwar zum Zeitpunkt des 25-jährigen Jubiläums der 1. Krönung, also im September 1984. Diese Absicht wurde mit einem Marien-Bildstein an der Krauthaustraße in die Realität umgesetzt. (Informationen hierzu gibt es beim nächsten Kleindenkmal).
Quelle: Salacher Bote 23.10.2003
Im September 1984 waren es 25 Jahre gewesen, dass die Metternicher Seelsorgehelferinnen im Südlandkreis das Bildstöckle am Waldrand der Marderhalde gekrönt haben. Anlässlich dieses Jubiläums wurde der Krönungsakt in Salach wiederholt. Als äußeres Zeichen haben die Seelsorgehelferinnen die Krone, mit welcher die Gottesmutter am 27. 9. 1959 gekrönt wurde, an einem neuen Bildnis angebracht.
Durch die Lage des Bildstöckle am Waldrand der Marderhalde war dieses stark eingewachsen und die Anlage stark verwildert. Außerdem konnte das Bildstöckle nicht mit einem einfachen Spaziergang besucht werden. Für viele wurde der Aufstieg über den damaligen schlechten Feldweg an den Waldrand immer beschwerlicher. Die Verantwortlichen suchten daher für den neuen Bildstein eine bessere und kürzere Anbindung an die bebaute Ortslage. Ein geeigneter Standort wurde schließlich in der verlängerten Krauthaustraße gefunden. Am 15. Oktober 1995 wurde der Marien-Bildstein vom damaligen Pfarrer Hermann aus Süßen eingeweiht.
Quelle: Salacher Bote 30.10.2003
Der Gedenkstein bei Burg Staufeneck hat eine turbulente Geschichte. Er wurde von der HIAG e.V. am 21. und 22. Juni 1952 erstellt. Dabei wurde für die gefallenen und vermissten Kameraden eine Eiche gepflanzt. Verbunden wurde die Veranstaltung mit einem ersten Suchdiensttreffen nach dem Krieg.
Die Inschrift des Gedenksteins lautete im Original:
Ich hatt einen Kameraden einen bessern findst du nit.
Das ist eine Zeile aus dem Lied "Ich hatte einen Kameraden" von Ludwig Uhland.
Die HIAG e.v. hieß mit vollem Namen: „Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Soldaten der ehemaligen Waffen-SS“ (HIAG) e.V. Nach der Satzung betrachtete die HIAG die Vertretung der rechtlichen und sozialen Belange der ehemaligen Waffen-SS als eine ihrer Hauptaufgaben. Der HIAG Bundesverband hat sich 1992 aufgelöst. Natürlich war der Verband durch den direkten Bezug zur Waffen-SS nicht unumstritten und so scheiterte beispielsweise ein Anschluss an Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. 1987 an der massiven öffentlichen Kritik. Auch der Salacher Gedenkstein war mitunter unter der Bezeichnung "SS-Gedenkstein" bekannt.
1969 wurde der Gedenkstein mit roter Farbe übergossen und die gepflanzte Eiche abgesägt. 1976 wurde die Inschrift abgeschlagen und der Stein umgeworfen. 1977 wurde der Stein wieder aufgestellt, doch die Inschrift konnte nicht erneuert werden.
Heute zieren den Stein ein großes und zwei kleine Kreuze. Auf den kleinen Kreuzen sind die Jahreszahlen 1914 – 1918 sowie 1939 – 1945 ablesbar. Und damit erfüllt er einen heute einen neuen Zweck: Er dient dem Gedenken an die vielen Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege. Wann genau und auf wessen Veranlassung die neue Inschrift angebracht wurde, ist nicht bekannt.
Quelle: Salacher Bote 26.08.2004, 02.09.2004, 09.09.2004 und 23.09.2004
„Eine Mahnung an alle Wanderer und Vorübergehenden, die vom Schöpfer geschaffene Natur zu schützen, zu pflegen und zu erhalten“ – so die Worte von Robert Ita vom Schwäbischen Albverein Salach bei der Einweihung des Feldkreuzes am 25. Juni 1994. Die baulichen Vorbereitungen, vor allem die Fundamentarbeiten, waren von strömendem Regen begleitet worden. Hauptverantwortlich waren neben Herrn Ita noch Berthold Knödler und Manfred Drewitz, verstärkt durch das Zimmerleute-Team der Fa. Gerhard Hofmann, Salach. Verbunden mit einem Feldgottesdienst wurde das Kreuz durch Diakon Theodor Eisele, Salach geweiht. Zur Weihe waren einige Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde, unter Ihnen auch Bürgermeister Bernhard Ilg und Alt-Bürgermeister Siegfried Schell auf den Berg gekommen.
Nach der Weihe stand der von Vereinsmitgliedern aufgeschichtete riesige Holzstapel bereits in hellen Flammen. Mit dem Sonnwendfeuer griff die Ortsgruppe einen alten Brauch auf, welcher schon Jahrtausende alt ist. Es soll das Verständnis für die Zusammenhänge in der Natur, vor allem für den Wechsel des Lichts bewusst machen. Um auch für das leibliche Wohl zu sorgen und ein gemütliches Beisammensein zu ermöglichen, wurde auf dem Wanderparkplatz ein Freiluftzelt aufgestellt. Nach dem Abbrennen des Feuers wurden Fackeln entzündet, mit den die anwesenden Kinder den Weg talabwärts beleuchteten. Sie kamen noch rechtzeitig in Salach an, ehe ein Gewitter einsetzte, das sich in dieser Nacht, von Blitz und Donner kräftig begleitet, über Salach entlud.
Quelle: Salacher Bote 30.09.2004
Dass sich der Wanderer auf einem historischen Weg befindet, belegt ein Vermerk beim Landesdenkmalamt mit folgendem Eintrag über archäologische Kulturdenkmale: „ca. 1,2 km nördlich Staufeneck „Strut“ – abgegangener Gewerbeplatz“ - geschützt nach § 2 Denkmalschutzgesetz. In der Begründung wird festgehalten:
„Auf dem Bergrücken etwa 1,2 km nördlich hinter Staufeneck in der Flur Strut befand sich möglicherweise eine bislang nicht genauer anzusprechende und nicht näher datierbare gewerbliche Einrichtung. Um 1965 hat man beim Bau einer Wasserleitung zahlreiche, bis heute aber nicht analysierte Glas- oder Eisenschmelzen gefunden. Die Funde deuten darauf hin, daß sich in diesem Bereich eine Produktionsstätte befand, in der entweder Glas- oder Eisenwaren hergestellt wurden und die vielleicht von einer der benachbarten Burgherrschaften eingerichtet und betrieben wurden. Im Bereich der Fundstelle, einem Wiesenhang am alten Verbindungsweg zwischen Rechberg und Staufeneck („Heerstraße“), ist mit weiteren Funden, möglicherweise auch Befunden, zu rechnen, die Auskünfte über die Art des Gewerbebetriebes und über dessen Geschichte geben können. Bei den im Boden liegenden Zeugnissen handelt es sich somit um ein Kulturdenkmal aus heimat- und technikgeschichtlichen Gründen; an seiner Erhaltung besteht wegen seines dokumentarischen und seines originalitätswertes ein öffentliches Interesse.“
Nur wenigen jungen Menschen in Salach und im Landkreis Göppingen mag der Name Gustav Seebich noch ein Begriff sein. Doch diejenigen, die den Ebersbacher noch kannten oder sich mit seinem Lebenswerk auseinandergesetzt haben, kennen eine schier endlose Liste um seine Verdienste. In den Göppinger Kreisnachrichten wurde über ihn berichtet: „Er war für die einfachen Leute eine absolute moralische Autorität“ und „Er hat dem Normalbürger das Gefühl gegeben, daß er gut aufgehoben ist.“ Eine besondere Wertschätzung, war er doch bei seiner Wahl in Ebersbach als kreisweit jüngster Bürgermeister gewählt worden. Die Hälfte seiner Amtszeit lag unterm Damoklesschwert der NS-Herrschaft, weshalb über seine Persönlichkeit geschrieben wurde: „Unter dem NS-Regime habe er Mut und Zivilcourage bewiesen; trotz Androhung von Konsequenzen habe er sich dem Befehl verweigert, die Hinrichtung eines polnischen Zwangsarbeiters im Sulpacher Wald mitzuverfolgen. Und in den letzten Kriegstagen setzte er alles daran, daß der Einmarsch der Amerikaner relativ friedlich erfolgen konnte." Seine Tochter Elfriede Nädelin-Seebich nannte es das Vermächtnis ihres Vaters, für die Völkerverständigung zu arbeiten. Eine Anerkennung in dieser Hinsicht hat Gustav Seebich auch bekommen: Er wurde Ehrenbürger der Stadt Bourg-lès-Valence.“ Nach dem Krieg galt Gustav Seebich als Mann der ersten Stunde, der maßgeblich am Aufbau der Demokratie beteiligt war
Deshalb nun der Reihe nach: Bereits mit 16 Jahren trat Gustav Seebich in den öffentlichen Verwaltungsdienst ein. Acht Jahre später wurde er zum Bürgermeister seines Geburtsortes Ebersbach gewählt. Er war mit 24 Jahren das jüngste Gemeindeoberhaupt im Lande. Fast doppelt so alt, wechselte er vom Amtszimmer des Bürgermeisters von Ebersbach in das des Landrats im Kreis Göppingen. Der Kreistag hatte ihn im April 1948 zum Landkreis-Chef bestimmt. Gustav Seebich blieb 18 Jahre lang Landrat. Die Probleme des sozialen Wohnungsbaus, die Verbesserung des Straßennetzes und der Ausbau des Gesundheitswesens waren seine großen Themen. Wichtige Entscheidungen bereitete er vor: den Bau der Klinik am Eichert, des neuen Landratsamtes und des Landwirtschaftlichen Schulzentrums.
Am 5. Oktober 1966 wurde auf den Höhen des Rehgebirges ein neuer Weg eröffnet. Zu Ehren seines Initiators wurde er „Gustav-Seebich-Weg“ genannt. Dieser Weg bildete den Schlusspunkt umfangreicher Wegebaumaßnahmen in diesem Gebiet. In die gleiche Zeit fällt auch der Bau der Rehgebirgswasserleitung, die erstmals eine gesicherte Wasserversorgung der vielen Einzelhöfe ermöglichte. Der höchste Punkt des Weges wird markiert von dem Wasserhochbehälter „Strut“ auf der Gemarkung Salach. Die Gedenktafel wurde gerade an diesem Hochbehälter angebracht, weil Gustav Seebich sein besonderes Augenmerk auch auf den Aufbau einer lückenlosen Wasserversorgung richtete.
Quelle: Salacher Bote 21.10.2004, 28.10.2004 und 04.11.2004
Der Rotary Club Göppingen hat das Relief 1986/87 gestiftet, wobei der Entwurf und das Modell von Herrn R. Kessler aus Süßen stammen. Es ist ein sehr schöner Beitrag zur Dokumentation der herrlichen Bergwelt im Fils- und Lautertal, wobei viele Namen auf dem Relief vermerkt sind. Neben den Entfernungsangaben und Bergen sind weitere Orientierungshilfen gegeben:
Im Süden Ulm mit 35 km, im Westen Stuttgart mit 43 km und weitere Berge oder sonstige Nahziele der näheren Umgebung: Scharfenschloss, Kuchalb, Hohenstein 701 m, Tegelberg, Schildwacht, Kuchberg, Spitzenberg, Dalisberg, Nordalb 764 m, Fränkel, Sielenwang, Kornberg, Bossler 794 m und Aichelberg 564 m. Damit gelingt eine perfekte Orientierung auch ohne Wanderkarte. Zugleich ist es eine Animation für jeden Wanderfreund, sich wieder einmal in der eigenen Heimat aufmerksam umzuschauen und in unserer schönen Bergwelt den Alltag zu vergessen.
Quelle: Salacher Bote 18.11.2004
Früher über dem Torbogen aufgesetzt, wurde das schwere Wappen später aus Sicherheitsgründen umgesetzt. Heute befindet sich das Wappen im Innenhof der Burg.
Im Rahmen des Sanierungsgebiets Friedrich-/ Eduardstraße konnte im Jahr 2016 der neu entstandene Oskar-Moritz-Park am Ende der Friedrichstraße eingeweiht werden. Der Gemeinderat wähle mit großer Mehrheit den Namen "Oskar-Moritz-Park" aus zahlreichen Vorschlägen aus der Bürgerschaft aus. Oskar Moritz war langjähriger Direktor der Papierfabrik und Ehrenbürger von Salach.
Das Highlight des Oskar-Moritz-Parks stellt die Informationswand mit historischen Darstellungen von Aufstieg und Niedergang der ehemaligen Papierfabrik Salach dar. Diese Wand wurde in Zusammenarbeit und mit dem fundierten Wissen des Gemeindearchivars Hans Paflik erstellt und bietet neben geschichtsträchtigen Informationen auch originale Materialien wie einen alten Türgriff, Bahnschienen und Baumaterialien der vergangenen Tage.