Integrationskurse
Sprache ist ein Schlüssel für erfolgreiche Integration. In Deutschland bekommen Zuwanderer im Rahmen des Integrationskurses Sprachunterricht. Das Ziel: Die Migranten sollen sich im Alltag verständigen können und so der deutschen Gesellschaft näher kommen. Der zweite Bestandteil des Integrationskurses ist der so genannte Orientierungskurs. Darin stehen die deutsche Kultur, das Rechtssystem und die Werteordnung im Vordergrund.
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Bereichsleitung Familien und Soziales
Vom Kursträger wird vor Kursbeginn ein Einstufungstest durchgeführt, um einen optimalen Kurseinstieg für den Teilnehmer zu gewährleisten.
Falls der Kursteilnehmer aufgrund des Testergebnisses nicht in Modul 1 sondern in einem weiterführenden Modul starten kann, bleibt dennoch der Gesamtanspruch von 600/900 Stunden Sprachkurs bis zum Ablegen des DTZ erhalten, so dass bei Bedarf z.B. auch ein Modul wiederholt werden kann.
Der Sprachkurs vermittelt in 600 Stunden Deutschkenntnisse bis zum Niveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens. Der Kurs schließt somit im Idealfall mit der Prüfung Deutsch „Test für Zuwanderer“ ab. In 45 zusätzlichen Stunden werden den Kursteilnehmern Kenntnisse über Deutschland vermittelt (Geschichte, Gesellschaft, Kultur, usw.), um ihnen den Umgang mit Mitbürgern und Behörden zu erleichtern. Dieses abschließende siebte Modul wird als Orientierungskurs bezeichnet.
Neben dem allgemeinen Integrationskurs gibt es spezielle Integrationskurse für Frauen, Eltern und Jugendliche sowie für Zuwanderer mit Alphabetisierungsbedarf.
Integrationskurse für die oben genannten speziellen Zielgruppen umfassen bis zu 900 Unterrichtsstunden im Sprachkurs und 45 Unterrichtsstunden im Orientierungskurs. Wenn ein Teilnehmer das Kursziel nicht erreicht hat, kann er 300 Stunden wiederholen.
Zudem besteht die Möglichkeit, Förderkurse einzurichten. Sie sind für Teilnehmer bestimmt, die einen erhöhten sprachpädagogischen Förderbedarf haben und etwas mehr Zeit brauchen, um das Kursziel zu erreichen.
Beschreibung der angebotenen Kurse
1. Standard Integrationskurs des Bundes
Der Integrationskurs des Bundes besteht aus einem Sprach- und einem Orientierungskurs. Nach insgesamt 645 Stunden wird er durch einen Test abgeschlossen. Das Ziel: Alle Teilnehmer sollen das Sprachniveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER) erreichen und einen Einblick in die Rechtsordnung, die Kultur und die Geschichte Deutschlands bekommen.
2. Frauen und Elternkurse sowie spezielle Gruppen
Manche Zuwanderinnen können aus familiären, kulturellen oder biographischen Gründen nicht am Allgemeinen Integrationskurs teilnehmen. Für sie wurde das Konzept für einen bundesweiten Frauenintegrationskurs entwickelt. Der Unterricht hat u.a. folgende inhaltliche Schwerpunkte:
- die Erziehung und Ausbildung der Kinder
- der Besuch von Behörden und Einrichtungen vor Ort (im Stadtteil)
- die Auseinandersetzung mit den Geschlechterrollen in Deutschland und den jeweiligen Herkunftsländern.
Elternintegrationskurse sollen zugewanderten Müttern und Vätern die Möglichkeit geben, das deutsche Bildungssystem und die Bildungseinrichtungen ihrer Kinder kennen zu lernen. Daher finden Elternintegrationskurse hauptsächlich in Kooperation mit Familienzentren und Schulen in den Stadtteilen statt. So können die Eltern das Bildungswesen persönlich kennen lernen und den Bildungsweg ihrer Kinder aktiv mitgestalten.
Die Frauen- und Elternintegrationskurse umfassen bis zu 945 Unterrichtsstunden. Bei min. 3 Kindern kann eine Kinderbetreuung eingerichtet werden.
3. Der Alphabetisierungskurs
Nicht nur in der deutschen Bevölkerung, sondern auch bei Zuwanderern gibt es Menschen, die nicht ausreichend lesen und schreiben können. Viele von ihnen müssen eine zusätzliche Hürde bewältigen: Sie sollen nicht nur Deutsch sprechen, sondern gleichzeitig in lateinischer Schrift lesen und schreiben lernen. Die Alphabetisierungskurse helfen diesen Menschen dabei.
Wenn Sie jemanden kennen, der...
• zum ersten Mal überhaupt Lesen und Schreiben lernen möchte,
• zwar lesen und schreiben kann, aber nicht in lateinischen Buchstaben,
• gleichzeitig auch besser Deutsch sprechen und verstehen möchte und
• lernen möchte, wie er sich ohne Angst im deutschen Alltag bewegen kann,
...dann könnte ein Alphabetisierungskurs das Richtige für diese Person sein.
Im Alphabetisierungskurs erleben die Teilnehmer in 945 Unterrichtsstunden und bei Erfüllen bestimmter Voraussetzungen in möglichen weiteren 300 Unterrichtsstunden, dass auch sie das Lesen und Schreiben mit Erfolg erlernen können.
Es wird in kleinen Gruppen gelernt. Daher hat die Lehrkraft mehr Zeit für jeden Teilnehmer.
Hier lernen die Teilnehmer, was das Lernen erleichtert und wie sie sich selbst und untereinander helfen können, um weiterzukommen.
Die Teilnehmer erfahren was in ihnen steckt, und dass auch sie am gesellschaftlichen Leben aktiv teilnehmen können.
Sie lernen ein Lehrbuch so zu nutzen, dass sie später auch andere Deutschkurse besuchen oder alleine weiterlernen können.
Weitere Informationen zum Alphabetisierungskurs bekommen Sie bei der für Sie zuständigen Ausländerbehörde, der Arbeitsagentur, dem Job-Center oder der entsprechenden Einrichtung der Optionskommunen.
4. BAMF-Integrationskurse (945 Stunden)
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge fördert an n 4 Vormittagen pro Woche je 4 Unterrichtseinheiten für Anfängerinnen und Fortgeschrittene. Der Einstieg in einen laufenden Deutschkurs ist zur jeder Zeit möglich.
Der Kurs zeichnet sich durch folgende Kriterien aus:
• Sozialpädagogische Beratung in den Kursen
• auf die Gruppe abgestimmtes Lerntempo
• Kinderbetreuung für Kinder bis 3 Jahre
Die Kursgebühr und Fahrtkosten werden für Bezieher von Arbeitslosengeld II vom Bundesamt (BAMF) übernommen
Integrationskurse in Kooperation mit der AWO KV GP e.V. in der Gemeinde Salach
Selbstbestimmt leben und arbeiten in Deutschland
Mit Integrationskursen der AWO erreichen Sie Ihr Ziel
Die AWO Sprachenbildung ist anerkannter Integrationskursträger des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und hält für Sie folgende Integrationskurse bereit:
Sprachkurse damit Sie sich im Alltag und Beruf verständigen können
Orientierungskurse damit Sie Rechtsordnung, Geschichte und Kultur Deutschlands besser verstehen
Die Kurse sind in einzelne aufeinander aufbauende Module aufgebaut und umfassen je nach Kursart 600 bis 900 Unterichtsstunden
Basismodul 1 100 Unterrichtsstunden
Basismodul 2 100 Unterrichtsstunden
Basismodul 3 100 Unterrichtsstunden
Aufbaumodul 1 100 Unterrichtsstunden
Aufbaumodul 2 100 Unterrichtsstunden
Aufbaumodul 3 100 Unterrichtsstunden
Aufbaumodul 4 100 Unterrichtsstunden
Aufbaumodul 5 100 Unterrichtsstunden
Aufbaumodul 6 100 Unterrichtsstunden
Der Einstieg ist nur zu Beginn eines Moduls möglich. Ein Einstufungstest entscheidet, in welches Modul Sie einsteigen können.
Ein Orientierungskurs von 45 Unterrichtsstunden schließt direkt an.
An 4 Vormittagen pro Woche lernen Sie als Anfängerin oder Fortgeschrittene intensiv Deutsch. Für die Betreuung ihrer Kinder unter 3 Jahren während dieser Zeit ist gesorgt.
Der Integrationskurs kostet für ausländische Kursteilnehmer 1 Euro pro Unterrichtsstunde.
Für Spätaussiedler und deren Familienangehörige nach §7 Abs.2 Satz 1 Bundesvertriebenengesetz entfällt die Teilnahmegebühr.
Die Kursgebühr wird jeweils vor Kursbeginn des jeweiligen Moduls direkt beim Kursträger fällig, d.h. bei den Sprachkursmodulen sind jeweils 100 Euro und bei Beginn des Orientierungskurses 45 Euro zu zahlen.
Bezieher von Arbeitslosengeld II und Sozialhilfe können sich auf Antrag vom Kostenbeitrag befreien lassen.
In besonders gelagerten Härtefällen entscheidet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge auf Antrag über eine Kostenbefreiung. Der Antrag ist formlos unter Beifügung der Nachweise beim Bundesamt für Migration und Flücht¬linge zu stellen.
Die AWO erledigt für Sie sämtliche Formalitäten wie Kostenbefreiungsantrag, Zulassungsanträge usw.