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NachrichtenNachricht

1. Werkstattgespräch vom 13. Juli 2019


Bauen für die Salacher Zukunft –
Das Schachenmayer-Areal nimmt Fahrt auf
 

Wieder war die Salacher Bürgerschaft gut vertreten. Dieses Mal beim 1. Werkstattgespräch für den städtebaulichen Wettbewerb „Quartier Mühlkanal“ im Rahmen der IBA Stadtregion Stuttgart 2027. „Salach ist in das Netzwerk der Internationalen Bauausstellung (IBA) aufgenommen und wir haben den Ehrgeiz, am Ende des Weges als IBA-Quartier ausgezeichnet zu werden“, so Bürgermeister Julian Stipp.

Bereits der Veranstaltungsort – das Magazin der Feuerwehr Salach - zeigte den rund 60 Anwesenden, dass es ans konkrete Gestalten der Salacher Zukunft geht: an die Zuarbeit für den städtebaulichen Wettbewerb im Rahmen der IBA 2027, der den Sommer hindurch drei renommierte nationale und internationale Planungsbüros beschäftigen wird.

Die Fragestellung an die Bürgerschaft: Wie wollen wir unser Quartier Mühlkanal attraktiv gestalten, für junge Familien genauso wie für ältere Menschen? Und wie kann das neu gestaltete Quartier auf die gesamte Gemeinde ausstrahlen hin zu einer sorgenden Gemeinschaft?

Von der Aufnahme ins Städtenetzwerk der Internationalen Bauausstellung Stadtregion Stuttgart 2027 profitiert Salach schon jetzt. So kommt ein Architekturwettbewerb mit namhaften Architekturbüros aus Tübingen, Köln und Zürich / Helsinki zustande. Die IBA-Beraterin und Stadtplanerin Inge Horn, die als frühere Baubürgermeisterin von Leonberg auch kommunale Erfahrung in das Projekt einbringt, skizzierte die weiteren Chancen Salachs. Es geht um die „Schaffung eines identitätsstiftenden Sozialraums in einem sozial gerechten und funktional durchmischten Quartier“.

Jan Currle von der Kommunalentwicklung Baden-Württemberg schaute zurück auf die bisher von der Bürgerschaft geleistete Zuarbeit beim Bürgerspaziergang im Januar, als die „Krautländer“ mit einem Park und einem Mehrgenerationentreff im Mittelpunkt der bürgerschaftlichen Ideenschmiede standen.

Bürgermeister Julian Stipp nahm die Anwesenden mit zu einer Besichtigungstour des Schachenmayr-Areals, damit sich alle vor Ort einen eigenen fundierten Eindruck verschaffen konnten.

Dies war die Arbeitsgruppen-Grundlage für ein „World-Café“, in dem es um 4 Fragestellungen ging. Hoch konzentriert und mit viel Herzblut arbeiteten die Bürgerinnen und Bürger an den Fragestellungen und bewiesen einmal mehr, dass sie mit ihrem Wissen viel zu einer guten Zukunftsentwicklung von Salach beitragen können.

· Welche Nutzungen sehen Sie im Schachenmayr-Gelände? Was sind Ihre 
  Prioritäten?
· Neues Bauen – Wohnformen für alle“: Was stellen Sie sich darunter vor?
· Was kennzeichnet aus Ihrer Sicht Aufenthaltsqualität im Freien? Und
  übertragen auf das Schachenmayr-Areal?
· Welche Art von Mobilität sichert Lebensqualität und Fortbewegung für alle,
  die auf dem Schachenmayr – Areal leben?
 
Nutzungen mit höchster Priorität: Zwar soll das Schachenmayr-Gelände vorwiegend dem Wohnen dienen, aber innerhalb des Quartiers sollen auch Selbstständige, Dienstleister und nichtstörendes Gewerbe Platz und Raum finden. Generationengerechte, barrierefreie Gestaltung der Freiflächen, Grünflächen und Parks, Treffpunkte und Gemeinschaftsräume sowie zuvorderst eine erlebbare Fils waren die wichtigsten Nennungen.

Impulse zu den Wohn-und Bauformen: Flexible Grundrisse, die sich den unterschiedlichen Bedürfnissen der einzelnen Lebensphasen anpassen können nebst familiengerechten Grundrissen sowie kleine Wohnungen für Ein- und Zweipersonenhaushalte, die sich um größere Gemeinschaftsräume gruppieren. Smart Living, sprich digitale Unterstützungsmöglichkeiten, die den Alltag vor allem im Alter erleichtern. Barrierefreiheit und nachhaltiges und energieneutrales Bauen sollen selbstverständlich sein.

Grünanlagen und Plätze: Oberste Priorität hatte hier die Gestaltung des Filsufers. die Fils soll zugänglich werden und z.B. ein Wasserspielplatz die Fils ins Quartier holen. Viele kleine und größere Plätze mit ansprechender Bepflanzung und Begrünung mit ausreichend Verschattung sollen angenehme Treffpunkte und Veranstaltungsorte ermöglichen. Die Hattie Bareiss Hütte soll als Ort der Kultur oder Bewirtung integriert werden. Ein Biergarten, eine Bar oder ein Café soll die Bewirtung im Freien sichern. Bequeme Sitzmöglichkeiten, Spielplätze für Jung und Alt und ein ansprechendes Beleuchtungskonzept sorgen für Wohlfühlatmosphäre.

Neue Mobilitätskonzepte: Überraschend groß war die Einigkeit, dass das Schachenmayr-Areal ein Quartier geben soll, das verkehrsarm ist und Alternativen zum Auto bietet. Damit diese Flächen eine gute Aufenthaltsqualität erhalten, braucht es eine Lösung, bei der parkende Autos das Bild nicht dominieren.  Man soll zwar zufahren können. Wünschenswert wäre dann aber, die Autos außerhalb oder unter dem Quartier verschwinden zu lassen. Carsharing-Projekte, eine gute Anbindung an den ÖPNV sollen für eine geringe Anzahl Autos im Quartier sorgen. Anbindung an Fahrradwege, Leihfahrräder, E-Bikes, kurze Fußwege, die eventuell überdacht sind. Die unmittelbare Nähe von Wohn-und Arbeitsort reduziert den Autoverkehr abermals.

Alle bisherigen Arbeitsergebnisse der Bürgerschaft finden in konzentrierter Form Eingang in den Arbeitsauftrag der drei Architekturbüros. Beim zweiten Werkstattgespräch am 27. September 2019 werden den Salachern die ersten Planungsergebnisse als Zwischenergebnisse zur Diskussion gestellt.